Hoffnung
Ist nicht die Überzeugung,
dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit,
dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.
Vaclav Havel
Erinnerungen
verblassen und des Tages Ruhm vergeht.
Die Spuren, die wir heute zieh´n, sind morgen
schon verweht.
Doch in uns ist die Sehnsucht, dass etwas von uns bleibt. Ein Fußabdruck
am Ufer, eh der Strom uns weitertreibt.
Reinhard Mey
Nacht folgt nicht auf
Nacht – Dazwischen ist der Tag.
Berg folgt nicht auf Berg – Dazwischen ist das Tal.
Ebbe folgt nicht auf Ebbe – Dazwischen ist die Flut.
Jochen Mariss
Vielleicht ist es
genug, dass ich gelebt hab
zu sehn, dass meine Zeit verrann.
Und meine Wärme, die ich manchmal hergab
ist, was ich hinterlassen kann.
Bettina
Wegner
Wer in sich fremde Ufer spürt
und den Mut hat, sich zu recken,
der wird allmählich, ungestört vor Furcht,
sich selbst entdecken.
Novalis
Ich lebe mein Leben
in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge zieh’n.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn
Rainer Maria
Rilke
Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein,
ungestört von Furcht, die Nacht entdecken.
Novalis
Mein sind die Jahre
nicht, die mir die Zeit genommen.
Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm ich den in acht.
So ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Andreas
Gryphius
Es wird Abend,
siehst du auch die alten Weiden dort am Fluss?
Komm, in ihrem Schatten kühlst du deinen müden Fuß,
wie die Weiden ihre Zweige,
sieh, wie dicht sie sind und schwer.
Für die Nacht sind wir geborgen,
unsre Ängste vor dem Morgen
trägt der Strom bis in das Meer.
Hannes Wader