ZUR GESCHICHTE VON HAUS ICHTERLOH UND DEREN NACHMALIGEN BESITZERN, DEN HERREN VON ASCHEBERG
1136 | Die alte Burg Ascheberg, im Ortsgebiet von Ascheberg gelegen, wird zerstört. Von hier stammt das Geschlecht der Hochfreien und Edlen von Ascheberg, die auch Erbherren zu Haus Bying wurden. |
1180 | Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, wird von Kaiser Friedrich Barbarossa gestürzt. Westfalen, bisher ein Teil dieses Herzogtums, kommt zum Erzbistum Köln. Viele bisher hochfreie Rittergeschlechter, wie auch die von Ascheberg, verlieren etwas von ihrer Freiheit und werden Ministeriale der Bischöfe. |
1185 | Aus dieser Zeit werden beurkundet:
Burchardus de Aschberge und 1188 Henricus de Aschberch, nobilis. |
1205 | Alheidis de Ascenberg schenkt Recht und Eigentum ihrer Besitzungen dem Bischof von Münster und erhält sie als bischöfliches Lehen zurück, daher von jetzt an bischöfl. Ministeriale. |
1370 | Heinrich von Ascheberg, Erbherr zu Bying, Herr zu Göttendorf wird mit I c h t e r l o h belehnt. Er ist vermählt mit Hille von Hamern. Es folgen zwei Generationen zu Bying, Göttendorf und Ichterloh. |
Um 1470 | Drei Urenkel des ersten Ichterloher Lehnsherrn begründen drei
Linien.
1. Hermann von Ascheberg zu Ichterloh die Ichter loher Linie. Er ist vermählt mit Anna von Gimbte. Fünf Generationen sitzen im Mannesstamme von nun an auf Haus Ichterloh. 2. Johann von Ascheberg erhält Göttendorf und nennt sich zu Göttendorf. 3. Klaus von Ascheberg erhält Haus Bying und nennt sich von Ascheberg zu Bying. Er ist vermählt mit Elisabeth von Landsberg. Aus dieser Linie gehen ein Rauschen- burger, ein schwedischer und ein kurländischer Zweig hervor. |
Im 16. Jahrh. | Zwei Männer der Ichterloher Linie, Franz von Ascheberg zu Ichterloh und sein Sohn Johann, werden als Droste zu Werne beurkundet. Ein zweiter Sohn des vorgenannten Johann v. A., Franz, heiratet 1608 Sophie Anna von Karthausen. Diese ist Erbin von Haus Geist in Forsthövel bei Herbern und von Haus Venne in Mersch. Damit begründet Franz von Ascheberg aus dem Hause Ichterloh einen neuen Zweig "zu Geist und Venne", dem der letzte fürstbischöfliche Droste zu Werne, Johann Mathias Caspar Frh. von Ascheberg entstammt, der bis 1813 der erste preußische LANDRAT DES KREISES LÜDINGHAUSEN war. |
1675 | Johann Heinrich von Ascheberg zu Ichterloh stiftet die neue Kirche und die Schule in K a p e l l e. Er hinterläßt nur eine Tochter Elisabeth Margareta. |
1680 | Diese heiratet 1680 Johann Robert von Romberg. Bis 1702 wird Haus Ichterloh Romberg'scher Besitz. |
1702 | Der Sohn der Vorgenannten verkauft Ichterloh an die Abtissin von Heerse. |
1708 | Die Abtissin verkauft Ichterloh weiter an den Reichsgrafen von Fürstenberg zu Herdringen. |
Die Angaben über das Geschlecht derer von Ascheberg verdanken wir Diplomingenieur Steffen Freiherr von Ascheberg, der uns freundlicherweise die Aufzeichnungen seines verstorbenen Vaters Oberst a. D. Werner Freiherr von Ascheberg, zur Einsicht überlassen hat. Sie sind Nachkommen der kurländischen Linie, die mit dem 1539 von Bying aus nach Livland ausgewanderten Steffen von Ascheberg beginnt.
Julius Knoefel
Oberlandwirtschaftsrat a. D.
Aus der Festzeitschrift zum 50 jährigen Bestehen des MGV Cäcilia Capelle im Jahre 1969, mit Genehmigung des Herausgebers Werner Steinhoff, Capelle.