Tips und Tricks (1)



Thema : Wandern (Trekking)



Die Wanderwege verlaufen hauptsächlich auf den von der S.A.T. (Tridentinischer Alpenverein, zweifarbig weiß und rot) gekennzeichneten Pfaden im Mittel- und Hochgebirge. Obwohl diese Pfade keine ausgesprochene Bergsteigererfahrung verlangen, ist es dennoch wichtig, körperlich fit und gut trainiert zu sein, da es sich um lange Strecken handelt und auf einigen ein beachtlicher Höhenunterschied zu bewältigen ist. Empfehlenswert ist es, die Bergwanderungen nur anzutreten, wenn man sicher ist, schönes Wetter zu haben und auf jeden Fall Freunden oder im Hotel die genaue Route mitzuteilen, die man gehen will.



"Trekking" (wandern) ist eine wohltuende und gesunde Aktivität. Die Muskeln und die Bänder werden gestärkt, die Glieder gelockert, die Atemfunktion wird verbessert und das Herz und der Kreislauf werden angeregt. Das ruhige Gehen inmitten der Natur, zwischen großen Räumen, wo Stille und Ruhe vorherrschen, wo die Luft rein ist und man malerischen Ortschaften begegnet, bessert nicht nur das körperliche Wohlbefinden sondern auch das seelische. Die Bewegung und die Atmosphäre, in der wir uns befinden werden, befreien von nervösen Spannungen und Angstzuständen, die ein Ergebnis unseres Lebensrhythmus in diesem Zeitalter sind.



Das Trekking ist für alle geeignet: für Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche und Senioren, Sportler und Personen mit einer sitzenden Lebensweise; jeder kann am Trekking teilnehmen. Man braucht nur etwas Begeisterung und vor allem Anpassungsvermögen.



Bei reiferen Menschen, d.h. ab fünfzig, wurde festgestellt, daß die Ermüdungserscheinungen geringer waren, und zwar hauptsächlich aus psychologischer Sicht.



Charakter, Geisteskraft und Entschlossenheit sind in gewissem Sinne wesentlich wichtiger, als Körperverfassung, und es ist nicht gesagt, daß in einem gewissen Alter der Organismus vielleicht besser funktioniert, als bei einem Jüngeren. Außerdem kann man sich eine gute seelische und körperliche Verfassung aneignen. Dazu benötigt man guten Willen und ein angemessenes Training.



Bei einem Trekking zählen nicht nur die Muskeln, sondern vor allem der Kopf: es ist äußerst wichtig zu wissen, wann man seine Grenzen erreicht hat, und wie man seine Körperenergien aufteilen kann. Das Alter spielt keine Rolle, da es beim Trekking keine Rekorde aufzustellen gilt und es gibt auch keine Situationen, bei denen man ein lebensgefährliches Risiko eingehen muß, auch wenn die Waghalsigen, falls sie es wollen, sich an diese Grenze begeben können.



Eine der Charakteristiken des Trekkings ist, daß jeder nach seinen eigenen Wünschen handeln kann. Man kann dabei an Stelle eines ungastlichen Aufenthaltes einen Ort wählen, der einem gefällt. Übernachten kann man ganz nach Belieben: im Zelt, in einer Hütte, in einer Schutzhütte oder auch unter freiem Himmel.



(Auszug aus dem Handbuch "Trekking" von Silvia Magri 1986, Verlag Kupfer & Sperling, Mailand).