Die Geologie der Ötztaler Alpen

Die KOMPASS-Wanderkarte 1:25 000, Blatt 042 "Inneres Ötztal - Gurgler Tal - Venter Tal`, zeigt das Gebiet der Zentralalpen mit dem Ötztal.Dieses Tal zieht sich von Süd nach Nord und teilt die Bergwelt zwischen Reschen und Brenner in die Ötztaler und Stubaler Alpen.Die Trennung der beiden Gebirgsgruppen setzt sich bei Zwieselstein über die Höhe des Timmelsjochs fort.

Auf dem Kartenblatt erkennt man deutlich drei große Talfurchen: Das Kaunertal, das Pitztal und das Ötztal.Allen dreien ist die Nord-Süd-Richtung gemeinsam.Nahezu parallel dazu verlaufen die Gebirgsketten, von Westen nach Osten sind dies: Der Glockturmkamm, der Kaunergrat und der Geigenkamm.In den Ötztaler Alpen liegen gewaltige Gletschermassive, so z. B. der Weißkamm, mit der zweithöchsten Erhebung österreichs, der Ötztaler Wildspitze, 3768 m. Die höchsten Erhebungen im Süden, z. 8. im Schnalskamm bilden zugleich die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien.Im Süden und im Osten (Passeier Tal) des Kartenblattes erstreckt sich auf Südtiroler Gebiet der Naturpark Texelgruppe.

Der im Nordosten stehende Gebirgsstock, die Stubaier Alpen, steigt mit vielen Dreitausendern bis zum höchsten Gipfel, dem Zuckerhütl, 3507 m. Die Ötztaler Alpen sind das klassische Gebiet für Schltouren; so sind auch viele alpine Schltouren in dieser Karte eingetragen.Die weiten Gletscherflächen bieten oft schöne Strecken für Abfahrten und die Möglichkeit dabei auch Gipfel, z. B. Hochwilde, Weißkugel und Weißseespitze zu besteigen.So sind auch viele Schutzhütten Stützpunkte im Frühjahr und Sommer.Besonders in der Gletscherregion sind neben dem schifahrerischen Können auch viel bergsteigerisches Wissen und Erfahrung not-

wendig.

Geologisch sind es zwei Zonen, die sich deutlich voneinander abgrenzen: Die nördliche mit ihren zum Teil bizarren Formen besteht aus echten Orthogneisen, die als schmelzflüssige Masse aus dem Erdinnern in die Schichtgesteine eingedrungen ist.Im Kaunergrat finden wir Biotitgranitgneise mit überwiegend Quarz und Feldspat.Dagegen sind südlich der Linie, die durch die Orte Langtaufers - Gepatsch - Mittelberg - Sölden gekennzeichnet ist, Schiefergesteine und Gneisglimmerschiefer anzutreffen.Die Bergformen sind hier abgerundet und entgegen der nördlichen Zone nicht mehr so schroff.Südlich des Schnalskamms sind es dagegen verschiedene Glimmerschieferarten.Im Bereich des Zentralhauptkamms im Gurgler Gebiet (zwischen Königskogel und Karlesspitze) herrschen graue Granatglimmerschiefer vor.Dort finden sich auch dunkelgrüner Amphibolit, gelbe Quarzite, Granate bis zur Faustgröße und dunkelgrüne Hornblende.In den Stubaier Alpen sind auf dem Urgebirgssockel Triaskalkschollen aufgesetzt, die durch Verwitterung in Zacken und Türme zerbrochen sind und der Hochgebirgslandschaft ihren besonderen Reiz verleihen.Im gesamten Gebiet der beiden Gebirgsgruppen wird eine Fläche von rund 350 qkm von Gletschermassen bedeckt.Diese Eismassen sind es, die durch Aushobelung der Talfurchen und durch ihr Geschiebe das Gelände dauernd verflachen helfen.So erklärt es sich auch, daß die aus den Eismassen herausragenden Gipfel meist harmlose Felsgebilde sind, die durch die Arbeit der Gletscher ihre frühere zackige Form verloren haben.

Der kontinentale Kilmacharakter - wenig Niederschläge, kalte und schneereiche Winter, trockene und warme Sommer - läßt nur solche Pflanzen aufkommen, die diesen Gegensatz vertragen, Tannen und Bu chen sind hier nur seiten anzutreffen.In den mittleren Lagen finden sich Fichten- und Lärchenwälder, Bergahorn, Bergulme und Eberesche.Lärchen und Zirben bilden fast überall die Waldgrenze, die bei ca. 2200 m liegt.Die schönsten Zirbenhochwälder findet man im einsamen Radurscheltal.An seltenen Pflanzen wächst in großer Höhe das feine Gamshaar, die Spinnwebhauswurz und das Schrofenröst (Roter Platenigl). Aber auch Edelraute, Bergnelkenwurz und die goldenen Sterne der Gamswurz sind mancherorts anzutreffen. Über dem 3000 m-Gürtel ist keine geschlossene Grasdecke mehr zu finden.Die wenigen Blumen haben hier einen kräftigen, farbenfrohen Wuchs, die Blätter sind meist behaart und von moosigen Polstern geschützt.Diese bewahren die Pflanzen vor dem Austrocknen. Dem Bergsteiger wird manchesmal auf Gletschern "roter Schnee` auffallem Diese Erscheinung wird durch mikroskopisch kleine Mgen hervorgerufen, die als Folge massenhaften Auftretens dem Auge sichtbar werden. Bitte Pflanzenschutzgesetz beachten! Das Pflücken von Alpenblumen sollte in jedem Fall unterlassen werden.Nicht nur der gesetzliche Hinweis auf den Schutz einer ganzen Reihe solcher Hochgebirgspflanzen sollte den Wanderer und Bergsteiger davon abhalten, Blumen zu pflücken, junge Bäume auszureißen und mit nach Hause zu nehmen.

Das Gebiet der Ötztaler und Stubaier Alpen ist für den Wildreichtum bekannt. in den Mitteiregionen kommen alle bekannten Tierarten der Alpen vor, besonders zahlreich das Rotwild.Im Hochgebirge begegnen dem Bergsteiger vor allem die Gemsen, die Murmeltiere und die Adler.An einigen Stellen ist auch das scheue Steinwild angesiedelt.